28.7.2015

Kongress zur Flüchtlingsunterbringung

„Saarland greift Probleme sachgerecht auf“ - Wohnungswirtschaft regt Task Force an

„Im Vergleich zu anderen Bundesländern hat das Saarland schnell auf steigende Flüchtlingszahlen mit Sondermaßnahmen zur Unterbringung reagiert. Mit seinem vor wenigen Tagen angekündigten, zusätzlichen Sonderprogramm agiert das Land mit Mietzuschüssen zudem sachgerecht“, lobte Volker Leers, Präsident des Verbandes der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW saar), die aktuellen Aktivitäten der Landesregierung.

Herausforderungen aufgrund Verdoppelung der Flüchtlingszahlen längst nicht gelöst

Allerdings seien damit die zu erwartenden Herausforderungen noch längst nicht umfänglich gelöst. Leers verwies am Rande eines Kongresses mit Wohnungsmarktexperten am Dienstag in Saarbrückenvor Medienvertretern insbesondere auf den Anstieg der Flüchtlingszahlen, die zuletzt um über 100 Prozent gestiegen seien. „Wir müssen angesichts der Lage in vielen Weltregionen davon aus-gehen, dass der Flüchtlingsstrom weiter anhalten, wenn nicht sogar noch zunehmen wird.“

Task Force soll Flexibilität ermöglichen und eine Bündelung der Kräfte gewährleisten

„Damit wir auf die Herausforderungen einerseits möglichst flexibel, aber auch mit der Bündelung aller Kräfte reagieren können, haben wir die Bildung einer gemeinsamen Task Force mit der Landesregierung angeregt. Wir müssen vor allem alle Möglichkeiten zur Erstunterbringung nutzen“, so Leers.

Beschleunigung von Genehmigungsverfahren erforderlich

Besonders wichtig sei aber für anerkannte Flüchtlinge auch die Perspektive. Diese könnten sich auf dem Wohnungsmarkt frei bewegen. Anerkannte Flüchtlinge würden sich, so die Erfahrungen mit allen Ausländergruppen, mit ihrer Wohnungsnachfrage auf die Verdichtungsregionen konzentrieren. Nachfrage entstehe somit vor allem im preisgünstigen Wohnungsmarktsegment. „Ohne Neubau werden wir hier den Bedarf nicht befriedigen können“, so Leers. Des-halb müsse auch der Wohnungsneubau angekurbelt werden. Da dies schnell geschehen müsse, sei auch die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren ein wichtiges Thema in Gesprächen mit der Landesregierung.

Aktuelle Herausforderungen insgesamt lösbar

Gleichwohl zeigte sich Leers hinsichtlich der Bewältigung der Probleme optimistisch. „Wir hatten in den 90er Jahren noch größere Flüchtlingszahlen zu stemmen, dies ist uns letztendlich gelungen“, so Leers. „Leider sind wir heute, etwa beim Baurecht, weniger flexibel als noch vor wenigen Jahrzehnten. Wenn wir wollen, sind die Herausforderungen allerdings auch in naher Zukunft zu bewältigen.“ Wie sich diese Herausforderungen in fünf bis zehn Jahren darstellen werden, könne allerdings vor dem Hintergrund stark schwankender Flüchtlingszahlen niemand wissen.

Download Pressemitteilung

Pressekontakt

Matthias Berger
Politischer Referent

Tel. 069 97065-300
Fax 069 97065-5300
matthias.berger@vdwsuedwest.de

Pressefotos

Aktuelle Downloads

Weiter

Archiv

Ältere Pressemitteilungen im Archiv

Weiter